Dürfen wir uns kurz vorstellen? Wir sind die verwegensten, abenteuerlustigsten, frechsten, aufgewecktesten, feurigsten, leidenschaftlichsten, teuflischsten Burschen und Madeln im Hochpustertal. Wir sind diejenigen, die ein echtes Stück Südtiroler Brauchtum jeden Winter aufs Neue aufleben lassen. Wir sind die, die Anfang Dezember Sexten unsicher machen. Wir sind die BERGTOIFL SEXTEN. Bist du mutig genug, mehr zu erfahren?
Geschichte
Erst in den letzten Jahren wurde das Krampustreiben in Sexten gebräuchlicher. Vorher traten einzelne Krampusse nur in Begleitung des Nikolaus bei Hausbesuchen auf. Das Wort „Krampus" ist erst nach dem zweiten Weltkrieg aus den benachbarten Dolomitendörfern zu uns gelangt. Der Sextner nannte die Gestalten, die den Nikolaus begleiteten, ganz einfach „Toifl", also wie „Teufel“, der böse Widersacher Gottes und tausendmal furchterregender als Knecht Ruprecht …
Die Toifl waren meistens mit einem schwarzen Schaffell bekleidet, trugen geschnitzte Masken und zwei Hörner als Kopfschmuck. Einzelne schleppten auch noch einen Rückenkorb. Mancher Toifl vermummte sich einfach mit einem alten Kleidungsstück, um nicht erkannt zu werden. Mit Kettengerassel und wildem Geschrei machten sie auf sich aufmerksam. Ihr Treiben beschränkte sich dabei zumeist auf den Vorabend des Nikolaustags, den 5. Dezember. Nur hier und da trieb sich der eine oder andere Toifl schon einige Tage vorher in St. Veit oder Moos herum. Diese wilden Gestalten hatten es auf Kinder und junge Mädchen abgesehen, während sie die Erwachsenen unbehelligt ließen. Nicht ungern erlaubten sich die Toifl den Spaß, den ein oder anderen kecken Zuschauer in den Schnee zu stecken oder ihm das Gesicht mit Ruß zu schwärzen.
Zum Toifl wurden oft Jugendliche, die der Schule geradeso entwachsen waren.
In Sexten war das Krampustreiben lange Zeit kein fest verwurzelter Brauch. Es soll sogar vorgekommen sein, dass in machen Jahren kein einziger Toifl auftrat.
Bemerkenswert ist, dass bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Sexten ein Nikolausspiel aufgeführt wurde. Eine laienhafte Schauspielgruppe zog von Haus zu Haus und erfreute die Sextner mit lustigen und teilweise nachdenklichen Texten. Unter den Teilnehmern waren auch einige Toifl, wer diese Rolle spielte, war verpflichtet, vorher eine Wallfahrt nach Maria Luggau in Kärnten zu machen. So konnte man sicher sein, dass die Rolle den Charakter desjenigen nicht verdarb - ein wichtiger Aspekt in der Geschichte des Krampusses in Sexten!
Mit dem Ziel die Tradition des Krampus in unserem Heimatdorf Sexten aufrecht zu erhalten, haben wir im Jahr 2004 die Krampusgruppe BERGTOIFL SEXTEN gegründet, damit auch in der Zukunft Kinder und Neugierige die Möglichkeit erhalten, diesen alten und schönen Brauch kennenzulernen und dem Schauspiel beizuwohnen.